Vermeide Plagiat!

Was ist denn nun ein Plagiat und wie kannst du es vermeiden?

 

In diesem Blogbetrag wollen wir dich darüber aufklären, wie ein Plagiat entsteht, in welchen Zusammenhängen es auftreten kann und ganz wichtig, wie du ein Plagiat vermeidest.

Ein Plagiat ist jegliche unerlaubte Übernahme oder Nutzung von Texten, Bildern, wissenschaftlichen Arbeiten, aber auch von Musik oder Ideen oder anderen geistigen Eigentumsrechten einer anderen Person.

Unerlaubt bedeutet in diesem Zusammenhang: ohne Quellenangabe.

Du gibst den Text, das Bild, die Idee quasi als deine eigene aus.

Plagiat ist damit eine Form des Diebstahls geistigen Eigentums und eine sehr ernst zu nehmende, schwerwiegende Verletzung ethischer Standards.

 

Es gibt verschiedene Arten von Plagiaten.

Die häufigsten stellen wir dir hier kurz vor:

Volltext-Plagiat (auch bekannt als Textplagiat): Bei einem Volltext-Plagiat werden komplette Passagen aus einer Quelle wortwörtlich kopiert, ohne sie als Zitat zu kennzeichnen.

Verschleierung: Verschleierungen treten auf, wenn Textstellen aus einer fremden Quelle übernommen und umformuliert werden, jedoch ohne klare Kennzeichnung als Zitat.

Übersetzungs-Plagiat: Hierbei handelt es sich um die wortwörtliche Übersetzung eines fremdsprachigen Textes, ohne die entsprechende Zitatkennzeichnung. Da Übersetzungen fast nie eine exakte 1:1-Übertragung ermöglichen, können sie eine eigene Interpretation darstellen. Dennoch ist die Angabe der Originalquelle stets erforderlich.

Struktur-Plagiat: Bei einem Struktur-Plagiat werden keine sprachlichen Passagen ohne entsprechende Kennzeichnung übernommen, sondern die grundlegende Aufbaustruktur einer Arbeit. Dies kann beispielsweise durch die 1:1-Übernahme der Gliederung einer fremden Arbeit erfolgen.

 

Plagiate können in verschiedenen Kontexten auftreten:

Wissenschaftliches Plagiat:

Ein Forscher kopiert Teile eines wissenschaftlichen Artikels und fügt sie in seine eigene Forschungsarbeit ein, ohne die ursprüngliche Arbeit zu zitieren.

Ein Wissenschaftler verwendet Daten oder Ergebnisse aus einer anderen Studie, ohne die entsprechende Referenz anzugeben.

 

Plagiat in der Musik:

Ein Musiker verwendet Melodien oder Texte aus einem anderen Lied, ohne die notwendigen Rechte oder Lizenzen zu erwerben.

Ein Komponist nimmt einen Teil einer klassischen Komposition und gibt ihn als sein eigenes Werk aus.

 

Plagiat in der Literatur:

Ein Schriftsteller übernimmt Passagen aus einem Buch eines anderen Autors, ohne die Quelle zu nennen.

Ein Autor verwendet Ideen oder Handlungsstränge aus einem Buch oder einem Film, ohne die ursprüngliche Arbeit zu erwähnen.

 

Geschäftliches Plagiat:

Ein Unternehmen kopiert das Marketingmaterial, den Slogan oder das Logo eines Konkurrenten, um von deren Erfolg zu profitieren.

Ein Unternehmen verwendet vertrauliche Informationen oder Geschäftsgeheimnisse eines anderen Unternehmens, um sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.

 

Wie du also siehst, sind Plagiate in allen möglichen Bereichen anzutreffen. Die genaue Häufigkeit von Plagiaten in Deutschland ist schwer zu quantifizieren. In akademischen Kreisen und Bildungseinrichtungen werden Plagiate jedoch aktiv bekämpft und es gibt Mechanismen zur Erkennung und Prävention von Plagiaten. Hochschulen und Universitäten setzen Plagiatsprüfungssoftware wie Turnitin und ähnliche Programme ein, um studentische Arbeiten auf mögliche Plagiate zu überprüfen. Diese Maßnahmen haben dazu beigetragen, die Anzahl der Plagiate in akademischen Arbeiten zu reduzieren. Die Prävention von Plagiaten und die Einhaltung ethischer Standards sind in Deutschland wie auch in anderen Ländern sehr wichtige Anliegen in Bildung und Wissenschaft.

Du kennst bestimmt auch Plagiatsfälle von prominenten Persönlichkeiten. Solche Fälle erhalten eine breite Aufmerksamkeit in den Medien und tragen zur Sensibilisierung für das Problem bei. Wir kennen doch alle selbst einige deutsche Politiker, die wegen Plagiatsverdachts im Zusammenhang mit ihren akademischen Arbeiten in die Schlagzeilen geraten sind. Diese Fälle haben in Deutschland und anderen Ländern viel Aufmerksamkeit erregt und zu Diskussionen über akademische Integrität und ethische Standards in der Politik geführt. Plagiatsprüfung und -vermeidung sind in der akademischen Welt von großer Bedeutung, und diese Fälle haben gezeigt, dass Plagiatsvergehen Konsequenzen haben können, sowohl in der Politik als auch in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens.

 

Plagiate können rechtliche Konsequenzen haben:

Plagiate sind nicht nur ethisch fragwürdig, sondern können auch rechtliche Konsequenzen haben, da sie gegen Urheberrechts- und Lizenzvereinbarungen verstoßen können.  In Deutschland wird Plagiat als Urheberrechtsverletzung behandelt. Das Urheberrechtsgesetz (UrhG) in Deutschland schützt die Rechte des Urhebers eines Originalwerks. Die rechtlichen Konsequenzen für Plagiate können je nach den Umständen des Falls variieren.

Typische Reaktionen auf Plagiate in Deutschland umfassen:

Abmahnung: Der Urheber oder Rechteinhaber kann den Plagiator zunächst schriftlich abmahnen und verlangen, dass das plagiierte Material entfernt wird oder Schadenersatz geleistet wird.

Schadenersatz: Der Plagiator kann zur Zahlung von Schadenersatz verpflichtet werden, der den finanziellen Schaden, den der Urheber durch das Plagiat erlitten hat, ausgleichen soll.

Unterlassungsanspruch: Der Urheber kann auch verlangen, dass der Plagiator das Plagiat nicht weiter verbreitet oder veröffentlicht.

Strafverfolgung: In schweren Fällen wird Plagiat als Straftat verfolgt . Dies kann Geldstrafen oder sogar eine Freiheitsstrafe zur Folge haben.

 

 

Wie vermeidet du nun ein Plagiat?

Um Plagiate zu vermeiden, ist es wichtig, dass du immer Quellen ordnungsgemäß zitierst.
In akademischen und beruflichen Umgebungen können Plagiatsprüfungssoftware und strenge Ethikrichtlinien helfen, Plagiate zu erkennen und zu verhindern. Wie du richtig zitierst, erfährst du bald in einem neuen Blogbeitrag.

 

Wie viel Plagiat ist erlaubt?

Ganz einfach: NULL, es ist keinerlei Plagiat tolerierbar. Daher ist die goldene Regel: Gib immer deine Quellen an und leiste originale Arbeit. 

 

 

Hier sind einige praktische Tipps, um Plagiate in wissenschaftlichen Arbeiten zu vermeiden:

 

  1. Richtiges Zitieren und Quellenangabe: Jedes Mal, wenn du Informationen, Ideen oder Textpassagen aus einer anderen Quelle verwendest, sei es aus Büchern, Artikeln, Websites oder anderen Arbeiten, zitiere diese korrekt. Verwende den bevorzugten Zitierstil deiner Institution (z.B. APA, MLA, Chicago) und halte dich an die Regeln genau.
  2. Notiere deine Quellen: Halte während deiner Recherche und beim Schreiben der Arbeit genaue Aufzeichnungen über die Quellen, die du verwendest. Dies erleichtert es dir, die richtigen Informationen für die Quellenangabe zu finden.
  3. Verstehe die Zitierregeln: Stelle sicher, dass du die Regeln für die Zitierweise in deinem gewählten Stil gut verstehst. Dies umfasst die Formatierung von In-Text-Zitaten und die Erstellung eines korrekten Literaturverzeichnisses oder Quellenverzeichnisses.
  4. Paraphrasieren: Wenn du Ideen aus einer Quelle in deiner eigenen Arbeit verwenden möchtest, versuche, den Inhalt in deinen eigenen Worten wiederzugeben. Achte darauf, die ursprüngliche Bedeutung beizubehalten und trotzdem deine eigenen Formulierungen zu verwenden. Vergiss nicht, die Quelle dennoch zu zitieren.
  5. Anführungszeichen verwenden: Wenn du einen Textabschnitt wörtlich übernimmst, setze ihn in Anführungszeichen und gib die genaue Quelle an. Dies gilt auch für kurze Zitate.
  6. Referenzliste oder Bibliographie: Erstelle am Ende deiner Arbeit eine umfassende Referenzliste oder Bibliographie, in der du alle verwendeten Quellen aufführst. Stell sicher, dass diese vollständig ist.
  7. Peer-Review: Lass deine Arbeit von Kollegen oder Betreuern überprüfen, bevor du sie einreichst, denn diese können dir unter Umständen wertvolle Rückmeldungen und Hinweise zur Verbesserung der Arbeit geben.
  8. Zeitmanagement: Plane deine Arbeit frühzeitig und gib dir selbst ausreichend Zeit, um deine Quellen sorgfältig zu durchsuchen, zu zitieren und zu überprüfen. Die Eile kann zu Nachlässigkeiten führen, die zu unbeabsichtigten Plagiaten führen können.
  9. Selbstüberprüfung: Gehe deine Arbeit sorgfältig durch und überprüfe, ob alle Quellen ordnungsgemäß zitiert sind und ob du alle relevanten Informationen korrekt übernommen hast.
  10. Fragen stellen: Wenn du unsicher bist, wie du eine bestimmte Quelle zitieren oder wie du eine spezielle Passage in deiner Arbeit verwenden sollst, frage deinen Betreuer oder Dozenten um Rat. Sie können dir wertvolle Hinweise geben.
  11. Eigene Gedanken einbringen: Ergänze die Arbeit mit eigenen Gedanken, Analysen und Interpretationen, um deine Originalität und dein Verständnis des Themas zu zeigen.
  12. Plagiatssoftware: Überprüfe deine Arbeit mit einer Plagiatssoftware.

Durch die Einhaltung dieser Tipps kannst du sicherstellen, dass deine wissenschaftliche Arbeit frei von Plagiat ist und gleichzeitig die Arbeit anderer angemessen würdigst.

 

 

Wie funktioniert Plagiatssoftware?

Plagiatssoftware funktioniert, indem sie Texte auf Ähnlichkeiten mit anderen Texten überprüft. Der Ähnlichkeitsscore ist ein zentrales Konzept dabei.

Textvergleich: Zuerst gibst du den Text, den du überprüfen möchtest, in die Plagiatssoftware ein. Die Software zerlegt den Text in Abschnitte, oft in Sätze oder einzelne Wörter, je nachdem, wie die Software konfiguriert ist.

Datenbankabgleich: Die Software vergleicht dann diese Abschnitte mit einer Datenbank, die Texte aus verschiedenen Quellen enthält. Diese Quellen können wissenschaftliche Arbeiten, Bücher, Artikel im Internet und mehr sein.

Ähnlichkeitsscore: Jeder Abschnitt deines Textes wird mit den Einträgen in der Datenbank verglichen. Die Software berechnet einen Ähnlichkeitsscore, der angibt, wie ähnlich dieser Abschnitt zu einem Text in der Datenbank ist. Dieser Score wird oft in Prozent ausgedrückt.

Bericht: Schließlich erhältst du einen Bericht, der die Abschnitte deines Textes markiert, die hohe Ähnlichkeitswerte aufweisen. Je höher der Ähnlichkeitsscore, desto mehr Ähnlichkeit besteht zwischen deinem Text und einem in der Datenbank gefundenen Text.

Der Ähnlichkeitsscore hilft dir, potenzielle Plagiate oder unsachgemäße Zitate in deinem Text zu identifizieren. Du musst jedoch beachten, dass nicht jeder gefundene Ähnlichkeitsscore zwangsläufig auf Plagiat hinweist. Manchmal können Zitate, gemeinsam genutztes Wissen oder Fachterminologie zu Ähnlichkeiten führen. Es ist jedoch wichtig, die gefundenen Übereinstimmungen Punkt für Punkt sehr sorgfältig zu überprüfen und gegebenenfalls die Quellen ordnungsgemäß zu zitieren, um Plagiat zu vermeiden.

 

Plagiatssoftware hat jedoch ihre Grenzen und Einschränkungen. Es ist sehr wichtig, dass du das verstehst. Hundertprozentige Sicherheit gibt dir auch eine Plagiatssoftware nicht.

Hier haben wir dir ein paar ihrer Grenzen aufgelistet:

  1. Keine inhaltliche Bewertung: Plagiatssoftware bewertet nicht die Qualität oder den inhaltlichen Wert einer Arbeit. Sie erkennt lediglich Textähnlichkeiten und Übereinstimmungen mit anderen Quellen.
  2. Fehlende Inhalte: Die Software erkennt keine Plagiate, die in nicht öffentlich zugänglichen Quellen, wie etwa Abschlussarbeiten, Hausarbeiten oder unveröffentlichten Materialien, auftreten könnten.
  3. Paraphrasierung: Software kann Schwierigkeiten haben, gut paraphrasierte Texte zu erkennen. Wenn Texte in eigenen Worten wiedergegeben werden, kann die Software die Ähnlichkeit möglicherweise nicht erfassen.
  4. Falsche Alarme: Manchmal kann die Software hohe Ähnlichkeiten anzeigen, obwohl keine Absicht zum Plagiat vorliegt. Dies kann auf gängige Phrasen, wissenschaftliche Standardsätze oder gemeinsames Wissen zurückzuführen sein.
  5. Mehrfache Übereinstimmungen: Software zeigt möglicherweise ähnliche Abschnitte in verschiedenen Arbeiten an, selbst wenn es sich um gängige Referenzmaterialien handelt, die von vielen genutzt werden. Dies bedeutet nicht zwangsläufig, dass es sich um Plagiate handelt.
  6. Manipulation: Manche Menschen versuchen, die Software zu umgehen, indem sie Texte geringfügig ändern oder Wörter austauschen. In solchen Fällen kann die Software die Ähnlichkeiten möglicherweise nicht erkennen.
  7. Keine Bewertung von Ideen: Die Software kann keine Ideen oder Konzepte bewerten, sondern nur Textübereinstimmungen. Daher erfasst sie nicht, ob jemand die Ideen eines anderen unzulässig verwendet.
  8. Menschliche Beurteilung erforderlich: Die endgültige Entscheidung über Plagiate sollte von Menschen, wie Professoren, Dozenten oder Gutachtern, getroffen werden. Sie können den Kontext berücksichtigen und beurteilen, ob die festgestellten Ähnlichkeiten auf Plagiat hinweisen.
  9. Verfügbarkeit der Datenbanken: Die Effektivität der Software hängt auch von den in den Datenbanken verfügbaren Quellen ab. Wenn eine Quelle nicht in der Datenbank enthalten ist, kann die Software sie nicht erkennen.

Trotz dieser Grenzen sind Plagiatsprüfungstools wertvolle Hilfsmittel zur Identifizierung von möglichen Plagiaten und zur Förderung akademischer Integrität. Dennoch solltest du bei Verdachtsfällen immer eine gründliche manuelle Prüfung durchführen.

 

 

Paraphrasierung

Paraphrasierung bezieht sich auf die Umformulierung oder Neufassung eines Textes, einer Passage oder eines Satzes, während die ursprüngliche Bedeutung beibehalten wird. Der Zweck der Paraphrasierung besteht darin, denselben Inhalt in eigenen Worten auszudrücken, ohne dabei die ursprüngliche Form oder Struktur des Textes beizubehalten.

Das Erstellen erfolgreicher Paraphrasen erfordert einige Schritte und Prinzipien.

So kannst du Paraphrasen erstellen:

  1. Verstehen des Originaltextes: Bevor du eine Paraphrase erstellst, lies den Originaltext sorgfältig und stelle sicher, dass du den Inhalt verstehst. Du musst die Kernideen und Informationen aus dem Originaltext extrahieren, um sie in deiner Paraphrase beibehalten zu können.
  2. Umformulieren mit eigenen Worten: Nutze deine eigenen Worte, um den Inhalt des Originals wiederzugeben. Ändere die Satzstruktur, verwende Synonyme und vermeide es, die gleichen Wörter oder Satzstrukturen wie im Originaltext zu verwenden.
  3. Beibehalten der ursprünglichen Bedeutung: Stelle sicher, dass die Paraphrase die ursprüngliche Bedeutung des Textes beibehält. Das ist entscheidend. Die Leser sollten aus der Paraphrase denselben Sinn ziehen wie aus dem Original.
  4. Zitieren der Quelle: Auch wenn du den Text paraphrasierst, musst du die Quelle immer richtig zitieren.

Beispiel für eine Paraphrase:

Originalsatz: „Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert führte zu dramatischen sozialen Veränderungen.“

Paraphrase: „Die sozialen Strukturen erlebten während des 19. Jahrhunderts erhebliche Verschiebungen aufgrund des Fortschritts in der Industrialisierung.“

Denke daran, dass Paraphrasen keine einfachen Wortersetzungsspiele sind. Sie erfordern ein tiefes Verständnis des Originaltextes und die Fähigkeit, die Ideen und Informationen in deinen eigenen Worten effektiv wiederzugeben, ohne die Bedeutung zu verändern. Dies ist eine wichtige Fertigkeit beim wissenschaftlichen Schreiben und Zitieren.

 

Fazit:
Das Vermeiden von Plagiaten ist von größter Bedeutung, nicht nur in der akademischen Welt, sondern auch in anderen Bereichen unseres Lebens. Um Plagiate zu verhindern, ist es unerlässlich, unsere Quellen sorgfältig zu zitieren und stets unsere eigene Originalität zu bewahren. Die Wahrung von Ehrlichkeit und Integrität in unseren schriftlichen Arbeiten ist ein Zeichen von Respekt gegenüber unseren Quellen und uns selbst.

 

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