GENDERN

Vielfalt und Inklusion: die Bedeutung des Genderns in unserer Sprache

In den letzten Jahren hat sich die Debatte über geschlechtergerechte Sprache intensiviert und das „Gendern“ ist zu einem wichtigen Thema in unserer Gesellschaft geworden. Es geht darum, die Sprache inklusiver zu gestalten und damit die Vielfalt der Geschlechter besser zu berücksichtigen. In diesem Blogbeitrag wollen wir uns näher mit dem Gendern befassen, seine Bedeutung erläutern und die Vor- und Nachteile dieser sprachlichen Praxis beleuchten.

 

Was ist Gendern?

Das Gendern bezieht sich auf den bewussten Einsatz von sprachlichen Mitteln, um Menschen aller Geschlechter in der Sprache sichtbar zu machen. Es geht darum, stereotype Geschlechterrollen zu durchbrechen und eine inklusive Sprache zu schaffen, die sowohl Frauen als auch Männer und Menschen mit non-binären oder anderen Geschlechtsidentitäten einschließt. Dabei können verschiedene Methoden angewendet werden, wie die Verwendung geschlechtsneutraler Ausdrücke oder die Nennung beider Geschlechter in Form von Doppelnennungen.

 

Die Bedeutung des Genderns

  1. Inklusion und Wertschätzung: Geschlechtergerechte Sprache trägt dazu bei, dass sich alle Menschen unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität respektiert und wertgeschätzt fühlen. Es zeigt, dass die Gesellschaft die Vielfalt der Geschlechter anerkennt und anerkennt.
  2. Bewusstsein schaffen: Durch das Gendern wird das Bewusstsein für bestehende Geschlechterstereotype geschärft und traditionelle Rollenbilder hinterfragt. Es fördert ein Umdenken und eine sensibilisierte Sprachpraxis.
  3. Inklusive Sprache als Spiegel der Gesellschaft: Die Sprache ist ein zentraler Bestandteil unserer Kultur und spiegelt wider, wie wir die Welt wahrnehmen. Geschlechtergerechte Sprache trägt dazu bei, eine inklusive Gesellschaft widerzuspiegeln, die für Gleichberechtigung und Vielfalt steht.

Vor- und Nachteile des Genderns

Vorteile:

  • Sichtbarkeit für alle Geschlechter: Geschlechtergerechte Sprache berücksichtigt die Vielfalt der Geschlechter und macht sie sprachlich sichtbar.
  • Bewusstsein für Diskriminierung: Das Gendern sensibilisiert für Diskriminierung und Geschlechterstereotype, die in der Sprache verankert sein können.
  • Stärkung der Geschlechtergleichstellung: Eine inklusive Sprache kann zur Stärkung der Geschlechtergleichstellung beitragen, indem sie traditionelle Rollenbilder aufbricht.

Nachteile:

  • Sprachliche Komplexität: Geschlechtergerechte Sprache kann sprachlich komplex sein und in manchen Fällen zu einer ungewohnten Ausdrucksweise führen.
  • Akzeptanz und Umsetzung: Das Gendern ist nicht unumstritten und stößt auf Widerstand. Die Akzeptanz und Umsetzung können in bestimmten gesellschaftlichen Gruppen schwierig sein.
  • Barrierefreiheit: In manchen Sprachen ist das Gendern schwierig umsetzbar und könnte die Barrierefreiheit von Texten beeinträchtigen.

 

Das Gendern richtig anzuwenden, erfordert ein bewusstes Umdenken und die Auseinandersetzung mit geschlechtergerechter Sprache.

Hier sind einige Tipps, wie du das Gendern in deinem Schreiben und in deinem Alltag umsetzen kannst:

 

  1. Sprachliche Vielfalt nutzen: Verwende geschlechtsneutrale Ausdrücke, wenn es möglich ist, um Personen aller Geschlechter einzuschließen. Vermeide stereotype Begriffe und Bezeichnungen.
  2. Doppelnennungen: Wenn es nicht möglich ist, geschlechtsneutrale Ausdrücke zu verwenden, versuche, Doppelnennungen zu nutzen, um beide Geschlechter anzusprechen. Beispielsweise „Studentinnen und Studenten“ oder „Lehrerinnen und Lehrer“.
  3. Gender-Gap (Gendersternchen): Eine weitere Möglichkeit ist das Gender-Gap, auch bekannt als Gendersternchen (). Es wird hinter einem generischen Begriff angebracht, um die Vielfalt der Geschlechter zu symbolisieren, z. B. „Kolleginnen“ oder „Lehrer*innen“.
  4. Gender-Doppelpunkt: Der Gender-Doppelpunkt (:) wird in manchen Regionen als Alternative zum Gendersternchen verwendet. Zum Beispiel „Lehrer:innen“.
  5. Generische Femininform: In manchen Fällen wird die weibliche Form als generische Form verwendet, um alle Geschlechter einzuschließen, z. B. „die Studierenden“ oder „die Beschäftigten“.
  6. Binnen-I: Das Binnen-I (Innen-I) wird oft in der geschlechtergerechten Sprache verwendet und setzt ein „I“ innerhalb eines Wortes, um beide Geschlechter anzusprechen, z. B. „StudentInnen“ oder „LehrerInnen“.
  7. Persönliche Anrede: Bei der persönlichen Anrede kannst du auch geschlechtergerecht agieren, indem du beide Geschlechter ansprichst, z. B. „Liebe Kolleginnen und Kollegen“ oder „Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“.
  8. Kontext beachten: Es ist wichtig, den Kontext zu berücksichtigen und abzuwägen, wie du das Gendern am besten umsetzen kannst. Manche Formen des Genderns können in bestimmten Situationen angemessener sein als andere.

Es ist normal, dass das Gendern am Anfang etwas Übung erfordert, und es gibt keine perfekte Lösung für jede Situation. Es geht darum, bewusst eine inklusive Sprache zu nutzen und zu zeigen, dass du die Vielfalt der Geschlechter respektierst. Die wichtigste Grundlage ist das respektvolle Miteinbeziehen aller Menschen, unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität, in unserer Sprache und unserem Denken. Indem du das Gendern in deinem Alltag anwendest, kannst du aktiv zur Förderung einer inklusiven Kultur beitragen.

Fazit

Das Gendern ist ein wichtiger Schritt hin zu einer inklusiven und geschlechtergerechten Sprache. Es ermöglicht es, Menschen aller Geschlechter in unserer Sprache wahrzunehmen und ihnen eine angemessene sprachliche Repräsentation zu geben. Obwohl das Gendern nicht ohne Herausforderungen ist und auf unterschiedliche Resonanz stößt, trägt es zu einem bewussteren Umgang mit Sprache und Geschlechterrollen bei. Es ist eine Chance, die Vielfalt unserer Gesellschaft in der Sprache widerzuspiegeln und eine inklusive Kultur zu fördern. Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, eine Sprache zu gestalten, die für alle Menschen gleichermaßen respektvoll und zugänglich ist!

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